Es entbehrt nicht einer gewissen Komik. Da besetzen die »Kinder« der 68er ein heruntergekommenes Haus, das die Stadt über Jahre systematisch verkommen hat lassen. Und auf der städtischen grünen Seite, wird mit Strafanzeige und Räumung gedroht.

Kriminalisierung einer Gruppe junger Menschen, die ein Gegenstück zur kaum noch zu ertragenden Eventkultur dieser Stadt bilden wollen, wird von dem Teil der 68er, voran ausgerechnet Jutta Ebeling, die sich zur Zeit in Ausstellungen und Podiumsdiskussionen als Revolutionäre feiern lassen, mit denselben Mitteln bekämpft, die damals seitens der Stadt bei Hausbesetzungen angewandt wurden.

Plötzlich über Nacht, ist ein Haushaltsansatz von 1,5 Millionen auf dem Tisch, den das Schuldezernat verwenden will, um das »historische Gebäude« in der Varrentrappstrasse umzubauen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Ich habe selbst an den ersten Verhandlungen, auf Bitte der jungen Frauen und Männer, als Beobachter beratend teilgenommen. Überzeugend waren die Argumente des grünen Dezernates nicht. Die Forderung der Jungen auf Rücknahme der Strafanzeige, wurde überhaupt nicht zur Kenntnis genommen.

Sich selbst für Hausbesetzungen und Straßenschlachten feiern lassen, aber junge Menschen, die friedlich vom Besetzen Gebrauch machen, mit Räumung und Strafanzeige kriminalisieren. Ein weiter Weg ist das liebe Jutta Ebeling.

Jochen Meurers, Frankfurt

Sehr erfreuliche Initiative

Als ich heute den Artikel „Kulturrevolte in Bockenheim“ gelesen habe, war ich sehr erfreut über die Initiative der jungen Leute. Als ich vor 15 Jahren selbst noch im JUZ Bockenheim meine Zeit verbracht habe, sah das unkommerzielle Kulturangebot in Frankfurt bereits eher mager aus. Heute hat sich die Situation noch einmal wesentlich verschlechtert.

Günther Althofen, Frankfurt

Chance, die mannutzen muss

Da stellen junge Menschen ihre hoffnungsvolle Kraft in den Dienst der Kunst. Kämpfen friedlich für die kulturelle Nutzung einer heruntergekommenen Ruine, deren Instandsetzung und -haltung sie glaubwürdig anbieten. Da müssen sich die politisch Verantwortlichen doch freuen, zustimmen zu können. Diese Chance muss man ergreifen!

Erich Schmitt, Frankfurt

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