Bockenheim. Frieden im besetzten Haus: Die Studenten, die in der vergangenen Woche das ehemalige Jugendzentrum in der Varrentrappstraße 38 eingenommen hatten, vertragen sich wieder mit der Stadt. In der vergangenen Woche hatten sie Michael Damian, Referent von Bildungsdezernentin Jutta Ebeling (Grüne), den Zutritt verweigert, als dieser mit Gutachtern die Bausubstanz des seit sieben Jahren leerstehenden Gebäudes untersuchen wollte (wir berichteten). Am Montagabend haben die Besetzer eingelenkt und Vertreter der Stadt ins Haus gelassen.

Das Resultat: «Bei der Verkehrssicherheitsprüfung stellten die Gutachter fest, dass die bereits in der vergangenen Woche veranlassten Reparaturen und die Ertüchtigung des Brandschutzes verantwortungsbewusst durchgeführt worden waren und nur noch einige, eher geringfügige Mängel zu beheben sind», teilte die Gruppe gestern mit. Im folgenden Gespräch seien der Initiative weitere Verhandlungen zugesichert und wieder eine eventuelle Duldung bis Januar 2009 in Aussicht gestellt worden. Eine Räumung stehe laut Michael Damian im Moment nicht zur Debatte. Dazu Michael Walter, Sprecher der Initiative: «Natürlich freuen wir uns über die positive Resonanz von Seiten der Stadt. Allerdings sind die Gespräche immer noch durch die weiterhin bestehende Strafanzeige belastet.»

In dem Haus wollen die Studenten Kulturprojekte unterbringen. Dazu haben sie nun ihre erste Ausstellung eröffnet. Zu sehen sind noch bis zum Sonntag, 31. August, Fotografien von politischen Graffitis aus Lateinamerika, die der Film- und Fotojournalist Jaška Klocke aufgenommen hat. (bkl)

Frankfurter Neue Presse, 13.08.2008

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