Da wir den Artikel in der Frankfurter Rundschau (FR) vom 19.12.2008 zur Pressekonferenz vom Vortag für fehlerhaft und äußert missverständlich halten, haben wir der FR einen Leserbrief geschickt, um unsere Position nochmals darzulegen. Wir erwarten die Veröffentlichung und hoffen für die Zukunft auf eine differenzierte, klare und sauber recherchierte Berichterstattung über die Initiative »Faites votre jeu!« und das selbstverwaltete Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße 38:

Wir wollen bleiben

Die Meldung der Frankfurter Rundschau: »Hausbesetzer wollen bleiben« vom 19.12.08, veranlasst mich zu diesem Leserbrief.

In dem kurzen Artikel heißt es: »Wie Nora Wildner von der Initiative gestern auf einer Pressekonferenz außerdem ergänzte, werde die Initiative vorerst auch nicht weiter mit der Stadt über Ersatzobjekte verhandeln.«

Das haben so weder ich noch andere Sprecher_innen der Initiative »Faites votre jeu!« gesagt. Es ist mir unklar, wie diese Meldung zustande kommt, da keine Vertreter_innen der FR auf der Pressekonferenz anwesend waren. Diese kurze Meldung geht in keiner Weise auf unsere Argumente ein und ist deshalb äußerst missverständlich. Es klingt so, als würden wir uns einseitig und unbegründet der Kommunikation mit der Stadt verweigern.

Fakt ist jedoch, die immer noch bestehenden Strafanzeige und die damit einhergehende Kriminalisierung Verhandlungen von Beginn an erschwerten. Außerdem stellten die von der Stadt angebotenen so genannten Ersatzobjekte keinen adäquaten Ersatz dar. Dazu wurde auf der Pressekonferenz erklärt, dass in dem Wohnhaus in der Lorscher Straße aufgrund der räumlichen Situation und der dezentralen Lage weder Ausstellungen noch sonstige öffentliche Veranstaltungen möglich sind. Bei dem Haus in der Paradiesgasse, das durchaus geeignet gewesen wäre, stellte sich heraus, dass es sich gar nicht im Besitz der Stadt Frankfurt befindet und die Besitzer_innen andere Nutzungspläne für das Haus haben.

In den Monaten, in denen die Initiative im Haus ist, wurden zudem hunderte Arbeitsstunden und private Mittel investiert, um das Gebäude instand zu setzen. Inzwischen hat sich das selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße 38 dank des vielfältigen Engagements und der breiten Solidarität im Stadtteil etabliert. Deshalb wird die Initiative das Gebäude, das die Stadt über sieben Jahre hin dem Verfall preisgegeben hat, am 15. Januar nicht verlassen.

Nora Wildner, Sprecherin der Initiative »Faites votre jeu!«

Hier gehts zum Artikel.

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