Ein satirischer Beitrag der Gruppe ›JETZT ABER JUZ!‹

der Mittlerweile geht die Unterstützung der Initiative ›Faites votre jeu!‹, die seit dem 2. August 2008 ein selbstverwaltetes Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße 38 betreibt, bis weit in die Grüne Partei hinein. So hatten Anfang der Woche Grüne WahlhelferInnen über hundert Plakate ihrer Partei im Frankfurter Nordend, dem Wohnbezirk der Grünen Bildungsdezernentin Jutta Ebeling (auch Schirmherrin der Initiative ›JETZT ABER JUZ!‹), kreativ ergänzt. Dazu Daniel Cohn-Bendit, ein Sprecher von ›JETZT ABER JUZ!‹ und alter Freizeitrevolutionär: »Wir sind überglücklich, das neben unserer Schirmherrin Jutta Ebeling nun auch weite Teile der Grünen Partei von der Notwendigkeit eines selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstraße überzeugt sind.« Etwas selbstverliebt setzte der ehemalige Straßenkämpfer hinzu: »Dies ist wohl auch auf meinen, äh, unseren unermüdlichen Kampf für die Initiative ›Faites votre jeu!‹ zurückzuführen.«

So wurde die gelbe Fläche, die vorher dazu aufgerufen hatte auch mit der Zweitstimme ›Grün‹ zu wählen (übrigens auch ein berechtigtes Anliegen, welches wohl im Gegensatz zum Erhalt der Varrentrappstraße nicht in Erfüllung gehen wird), mit den folgenden Slogans überklebt:

  • ›FAITES VOTRE JEU!‹ BLEIBT! KEINE RÄUMUNG DES JUZ!
  • FÃœR DIE DAUERHAFTE NUTZUNG DES ALTEN JUZ!
  • GEGEN DIE RÄUMUNG DER VARRENTRAPPSTRASSE 38!
  • FÃœR SELBSTVERWALTUNG – FREIRÄUME ERHALTEN!
  • JUTTA EBELING STOPPEN: FREIRÄUME ERHALTEN!

Allerdings zeigte sich unser Sprecher, liebevoll Danny genannt, entsetzt darüber, das wohl reaktionäre Kräfte in den eigenen Reihen binnen kurzer Zeit einen Großteil der Ergänzungen wieder entfernt hatten: »Die Zeiten in denen Menschen aus den eigenen Reihen ungestraft unsere Arbeit sabotieren konnten sind – gottlob – vorbei.« Den Schuldigen hatte schnell gefunden: »Wahrscheilich ist Michi Herl wieder betrunken aus seinem Stalburgtheater gewangt, und hat aus Trotz, dass unsere hochverehrte Schirmherrin Jutta die letzte Wahlveranstaltung nicht bei ihm durchgeführt hat, die Plakate zerstört.«

Unsere Schirmherrin ergänzte: »Sollte sich Dannys Verdacht bestätigen und Michi dafür verantwortlich sein, so werden wir natürlich sofort ein Parteiausschluss-Verfahren gegen Ihn anstreben.« Den Unentschlossenen in den eigenen Reihen legte Sie nah: »Kämpf endlich mit uns und sorgt dafür, das auch junge Menschen einmal erleben dürfen, was für uns ´68 selbstverständlich war. Es gibt keine Alternative zum selbstverwalteten kunst- und Kulturzentrum in der Varrentrappstaße!«


Quelle: jetztaberjuz.blogsport.de

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