Heute am 19. Januar fand in Frankfurt eine Demonstration für Freiräume und den Erhalt des selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrums in der Varrentrappstraße 38 statt. Unter dem Motto »Wir sind gekommen um zu bleiben!« zogen fast 500 Menschen vom Römer durch die Innenstadt nach Bockenheim. Mit Transparenten, Flugblättern und Kundgebungen am Römer, der Hauptwache und an der Bockenheimer Warte wurde das Anliegen einer langfristigen Nutzung des seit August besetzten Hauses bekräftigt. Auch das schlechte Wetter tat der Stimmung dabei keinen Abbruch.

Nora Wildner, Sprecherin der Initiative »Faites votre jeu!« dazu: »Die immer noch aufrechterhaltene Strafanzeige gegen unsere Initiative, das Auslaufen der Duldung am 15. Januar, die wochenlange Verweigerung Jutta Ebelings auf unsere Gesprächsangebote einzugehen und die Androhung einer Räumung unterstreichen die Notwendigkeit der Demonstration. Die seit einem halben Jahr andauernde Kriminalisierung steigerte sich noch durch den gestrigen Einsatz der Frankfurter Polizei, die sich den ganzen Sonntag mit einer Hundertschaft in direkter Umgebung unseres Zentrums postiert hatte. Dies gipfelte heute darin, dass diese unsere friedliche Demonstration mit mehreren Hundertschaften begleitete.«

Martin Stiehl, Mitglied des AStA der HfG Offenbach und Anmelder der Demonstration zeigte sich empört: »Das massive Abfilmen unserer Demonstration und die Seitenbegleitung der friedlichen Teilnehmer_innen durch mehrere bewaffnete Hundertschaften von Beginn an, diskreditierte uns und unser Anliegen und diente offenbar dazu uns einzuschüchtern. Trotzdem ließen sich die Teilnehmer_innen weder einschüchtern noch provozieren.«

Die Demonstration verlief seitens der Teilnehmer_innen friedlich und trotz aller Widrigkeiten wurde der Forderung nach dem Erhalt des selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrums in der Varrentrappstraße noch einmal Nachdruck verliehen.

Der Tag war aus Sicht der Initiative wohl nicht nur aufgrund der erfolgreichen Demonstration positiv zu bewerten. Nachdem Jutta Ebeling wochenlang nicht zu einem Gespräch bereit gewesen war, willigte sie heute endlich ein, sich mit Vertreter_innen der Initiative zu treffen. Matthias Schneider, Sprecher der Initiative: »Ihre plötzliche Gesprächsbereitschaft ist wohl auch auf das anhaltende öffentliche Interesse und die breite Solidarität mit unserem Projekt zurückzuführen. Wir begrüßen ihre Einsicht und hoffen, dass sie auch ein ernsthaftes Interesse am dauerhaften Fortbestand unseres Zentrums hat.«


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