Stadt will jungen Leuten das Gebäude in der Klapperfeldstraße überlassen
Frankfurt. Die Stadt Frankfurt will die Hausbesetzer aus der Varrentrappstraße 38 jetzt ins Gefängnis stecken – ganz ohne richterlichen Beschluss. Geht nicht, sagen Sie. Aber sicher doch. Denn die Mitglieder der Initiative «Faites votre jeux» sollen nicht im wörtlich gemeinten Sinn einsitzen, sondern das ehemalige Polizeigewahrsam in der Klapperfeldstraße für Veranstaltungen nutzen. Und im Tausch dafür das ehemaligen JUZ Bockenheim räumen, das sie seit August 2008 besetzen. Diesen Vorschlag machte die Stadt gestern Vertretern der Initiative bei einem Gespräch im Römer mit Mediator Micha Brumlik (wir berichteten).
Michael Damian, persönlicher Referent von Bildungsdezernentin Jutta Ebeling (Grüne), ist mit dem Ergebnis der «freundlichen und konstruktiven Zusammenkunft» zufrieden. Die Stadt habe der Initiative zudem einen weiteren Deal unterbreitet: Wenn sie aus der Varrentrappstraße auszieht, will die Stadt die Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen «Faites votre jeux» zurückziehen. Die Abordnung der Initiative wollte gestern nach Besichtigung der Gefängnisräume weder zu- noch absagen. Laut Damian sei jedoch vereinbart worden, dass die Initiative in einer Woche ihre Entscheidung mimitteilen mkundtun werde.
Damian jedenfalls ist zuversichtlich, dass «Faites votre jeux» das Angebot der Stadt annimmt. Alles andere sei nicht nachvollziehbar. «Wenn sie dieses Angebot nicht akzeptiert, ist ihr beim besten Willen nicht mehr zu helfen», erklärte Damian. Und er betonte, dass Jutta Ebeling unmissverständlich klar gemacht habe, dass das gestrige Angebot das letzte Entgegenkommen der Stadt gewesen sei. Mit anderen Worten bedeutet das wohl: Lehnt die Initiative ab, wird das besetzte Gebäude in der Varrentrappstraße 38 geräumt. Nach dem Umbau soll darin nämlich die Verwaltung der Frankfurter Schule für Mode und Bekleidung einziehen, weil diese mit massiven Platzproblemen zu kämpfen hat. «Faites votre jeux» hatte das Haus im August vergangenen Jahres besetzt und nutzt es seitdem für Ausstellungen, Konzerte oder Lesungen. Ursprünglich sollten die Kulturschaffenden am 15. Januar ausziehen, weigerten sich bislang aber und lehnten sogar ein von der Stadt angebotenes Ausweichquartier ab.
Eine erneute Ablehnung schließt Damian allerdings aus. Schließlich würde die Stadt der Initiative für die kommenden zwei Jahren eine Bleibe anbieten. Eine Option auf Verlängerung sei sogar nicht ausgeschlossen. Denn Alfred Gangel, Leiter des Liegenschaftsamtes, ist laut Damian überzeugt, dass sich innerhalb dieser Frist kein Käufer für das Gebäude finden lässt. Für die Zwecke der Kulturschaffenden jedoch ist das Haus optimal geeignet. «Die sind doch kreativ. Als ich die Liste mit freien städtischen Liegenschaften durchging, und das ehemalige Polizeigewahrsam gestoßen bin, habe ich sofort gedacht: Das ist es», erinnert sich Damian.
Das komplette Erdgeschoss in dem 1890 errichten Bau soll «Faites vortre jeux» kostenlos nutzen können. Die Betriebskosten müsste die Initiative allerdings selbst bezahlen. «Im Parterre gibt es insgesamt 20 anderthalb mal fünf Meter messende Zellen sowie sieben größere Räume, in denen sich die Mitglieder der Initiative versammelt könnten. Sogar der Gefängnishof soll zugänglich bleiben. Verriegelt werden soll laut Damian der Zugang zu den oberen beiden Etagen. Vor dem möglichen Einzug sei aber eine Begehung durch Mitarbeiter des Hochbauamtes erforderlich.Eine erneute Ablehnung schließt Damian allerdings aus. Schließlich würde die Stadt der Initiative für die kommenden zwei Jahren eine Bleibe anbieten. Eine Option auf Verlängerung sei sogar nicht ausgeschlossen. Denn Alfred Gangel, Leiter des Liegenschaftsamtes, ist laut Damian überzeugt, dass sich innerhalb dieser Frist kein Käufer für das Gebäude finden lässt. Für die Zwecke der Kulturschaffenden jedoch ist das Haus optimal geeignet. «Die sind doch kreativ. Als ich die Liste mit freien städtischen Liegenschaften durchging, und das ehemalige Polizeigewahrsam gestoßen bin, habe ich sofort gedacht: Das ist es», erinnert sich Damian.
Das komplette Erdgeschoss in dem 1890 errichten Bau soll «Faites vortre jeux» kostenlos nutzen können. Die Betriebskosten müsste die Initiative allerdings selbst bezahlen. «Im Parterre gibt es insgesamt 20 anderthalb mal fünf Meter messende Zellen sowie sieben größere Räume, in denen sich die Mitglieder der Initiative versammelt könnten. Sogar der Gefängnishof soll zugänglich bleiben. Verriegelt werden soll laut Damian der Zugang zu den oberen beiden Etagen. Vor dem möglichen Einzug sei aber eine Begehung durch Mitarbeiter des Hochbauamtes erforderlich.
Frankfurter Neue Presse, 28.01.2009
Von Matthias Bittner