Der künstlerische Teil der Ausstellung zeigt Werke von Bernd Rausch.

»Frankfurt-Auschwitz«

Der künstlerische Teil der Ausstellung zeigt Werke von Bernd Rausch.

Das Frankfurter Gestapo-Gefängnis »Klapperfeld« als Ausstellungsort: Der Förderverein Roma e.V. zeigt hier ab Dienstag die Ausstellung »Frankfurt–Auschwitz«.
Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Anlässlich des 65. Jahrestages der Liquidation zeigt die Initiative ab Dienstag eine dokumentarisch-künstlerische Ausstellung in den Räumen der ehemaligen Haftanstalt Klapperfeld. »Durch die unterschiedlichen Darstellungsweisen bietet die Ausstellung den Besuchern die Möglichkeit, sich mit der Verfolgung und Vernichtung der Roma und Sinti im Nationalsozialismus auf vielseitige Weise auseinanderzusetzen«, heißt es in der Pressemitteilung des Fördervereins.

Der dokumentarische Ausstellungsbereich thematisiert die Haltung der Täter, die Vernichtung der Sinti und Roma in Auschwitz sowie die Erinnerung der Opfer und Überlebenden. Zudem erläutern Fotos, Beschreibungen, Vorträge und Filme die Position der Stadt Frankfurt im Netz der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Zu sehen sind im Rahmen der Ausstellung auch 16 Bilder des Saarbrücker Künstlers Bernd Rausch.

Die Rolle des Gefängnisses in der NS-Zeit

Bereits am Sonntag wurde der erste Ausstellungsteil eröffnet. Im Mittelpunkt der Kulturinitiative »Faitesvotrejeu« steht die Geschichte des ehemaligen Polizeigefängnisses im Frankfurter Justizviertel. Zahlreiche Exponate zeigen die Rolle des Gefängnisses in der Zeit des Nationalsozialismus. Über Videoaufzeichnungen treten die Besucher in Kontakt mit Überlebenden des NS-Regimes.

Das Polizeigefängnis wurde 1886 gemeinsam mit dem ältesten Gerichtsgebäude errichtet. Nach dem Krieg waren hier die Präsenzzellen für Straftäter während ihres Prozesses untergebracht. Bis 2001 wurde das Gebäude als Abschiebehaftanstalt genutzt. Seit April dieses Jahres ist die Kulturinitiative Mieterin des Hauses.

Hessischer Rundfunk, 10.08.2009

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