Jedes Jahr werden etwa 10.000 Menschen aus der Bundesrepublik Deutschland abgeschoben. Wie ihr Leben weitergeht, nachdem sie mitten aus ihrem Alltag gerissen wurden, bleibt oft im Verborgenen. Aus der re­alen »Blackbox Abschiebung« finden ihre Geschichten nur selten in die BRD zurück.

Die Medieninstallation »Blackbox Abschiebung«

In einem Wohnzimmer aus Gebrauchtmöbeln steht ein Fernsehgerät. Das Programm, das auf dem Fernseher in Endlosschleife läuft, ermöglicht Ein­blicke in Lebensrealitäten, die meist im Dunkeln bleiben. Neun Personen, die abgeschoben worden sind, erzählen ihre Geschichte in Videointerviews und Digitalkamera-Aufnahmen. Sie dokumentieren so ihre Abschiebung und die Ankunft im Zielstaat und berichten als Reporter*innen über ihr Le­ben nach der Abschiebung.
Die Speicherkarten der Kameras wurden von den Personen, die abgeschoben wurden, zurück nach Deutschland geschickt, wo der Filmemacher Ralf Jesse die Aufnahmen zu dem Programm für die Installation zusammenstellte.
Die Medieninstallation wird am 11. Juni mit einer Buchvorstellung eröffnet. Während der Öffnungszeiten wird auch der ehemalige Abschiebetrakt des Gefängnisses zugänglich sein, der noch bis vor 10 Jahren genutzt wurde und im Originalzustand erhalten ist. Zudem kann die Dauerausstellung zur Geschichte des Klapperfelds besucht werden.

Eröffnungsveranstaltung am 11. Juni um 19 Uhr:
Buchvorstellung & Diskussion mit Miltiadis Oulios

Der Journalist, Radiomoderator und Autor Miltiadis Oulios (Köln/Düsseldorf) stellt sein Buch »Blackbox Abschiebung. Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären« vor, das im Frühjahr 2013 im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Darin dokumentiert er die Medieninstallation und unternimmt den Versuch, eine Theorie der Abschiebung zu entwickeln. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Nach der Veranstaltung wird die Medieninstallation zugänglich sein.

Öffnungszeiten

vom 11. bis zum 30. Juni 2013:
jeden Dienstag & Donnerstag: 17 – 19 Uhr
Außerdem an den folgenden Tagen:
Samstag, 22. Juni: 16 – 21 Uhr
Sonntag, 23. Juni: 13 – 18 Uhr
Samstag, 29. Juni: 15 – 20 Uhr
Sonntag, 30. Juni: 10 – 14 Uhr
Eintritt frei, Spenden erwünscht!

Während der Öffnungszeiten wird auch der ehemalige Abschiebetrakt des Gefängnisses zugänglich sein, der noch bis vor 10 Jahren genutzt wurde und im Originalzustand erhalten ist. Zudem kann die Dauerausstellung zur Geschichte des Klapperfelds besucht werden.

Gruppen oder Schulklassen, die die Ausstellungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten besuchen möchten, können gerne einen Termin vereinbaren. Ruft einfach an (0163 9401683) oder schreibt uns eine E-Mail: info[ät]klapperfeld.de

Weitere Infos zur Ausstellung »Blackbox Abschiebung« auf blackbox.klapperfeld.de

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