Heute wurde das ehemalige Sozialrathaus in der Schwalbacher Straße 45 im Gallus besetzt. Wir finden das super und die Besetzer_innen freuen sich bestimmt über Support! Weitere Infos gibt’s auf blauer.blogsport.de
Hier die erste Pressemitteilung der Besetzer_innen:
Selbstorganisiertes Stadteilzentrum „Blauer Block“ im Gallus eröffnet.
Am 24.5.2013 hat die Initiative communal west das ehemalige Sozialrathaus in der Schwalbacher Straße 45 geöffnet, welches seit Jahren leer stand. Dort soll jetzt der „Blaue Block“, ein selbstorganisiertes Stadteilzentrum, entstehen. „Wir wollen hier langfristig einen Raum eröffnen, in dem sich Menschen selbst organisieren können. Gerade in einem Viertel wie dem Gallus erscheint es uns notwendig, solche Räume zu etablieren. Von Seiten der Stadt wird das Gallus eher als ‚Problembezirk‘ wahrgenommen, worauf mit Sozialarbeit oder polizeilicher epression reagiert wird“, sagt Kevin Prinzig, Sprecher der Initiative communal west. Mit der Besetzung wollen die verschiedenen Aktiven der Initiative auch auf die rasanten Veränderungen, die das Gallus derzeit durchmacht, aufmerksam machen. Durch die Ausweitung des Europaviertels sind auch in den anderen Teilen des Gallusviertels neue Bauprojekte begonnen worden, die auf hochpreisige Eigentumswohnungen und Büroraum abzielen. Steigende Mieten und Verdrängung von bisher hier lebenden Menschen sind die Folgen. In der Stadt sind kaum Orte vorhanden, an denen kollektiv und selbstorganisiert gearbeitet, diskutiert und gefeiert werden kann.
Erst im April 2013 wurde das Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI), ein besetztes Haus im Westend, gewaltsam geräumt. „An dieser Räumung hat sich gezeigt, dass die Stadt Frankfurt kein Interesse an selbstorganisierten Projekten hat“, sagt die Sprecherin der Initiative communal west Clara Winter . In den letzten Monaten haben verschiedene Zusammenschlüsse und Initiativen versucht, Häuser zu besetzen. Darauf wurde nicht politisch, sondern stets polizeilich reagiert. Dass es überhaupt möglich ist, so viele verschiedene Häuser zu besetzen, zeigt, wie viel Leerstand es in Frankfurt gibt. „Der Skandal besteht für uns darin, dass es vor dem Hintergrund des Mangels an bezahlbarem Raum, ungenutzte Häuser gibt, sie zu nutzen aber illegal ist“, so Winter weiter.
Das Gallus ist ein heterogener Stadtteil, gerade hier benötigt es den Raum zum Austausch zwischen den Bewohner_innen, den die Initiative communal west eröffnen will. Sie hofft, dass so eine gemeinsame und kritische Auseinandersetzung mit der Entwicklung des Stadtteils möglich wird. Die Initiative plant, das Haus für verschiedene Projekte zu nutzen: Neben Austellungen, Konzerten und einem Café sind ein Kulturprogramm für Jugendliche und eine Asyl- und Mieter_innen-Beratung im „Blauen Block“ angedacht. Auch eine Vernetzung und Zusammenarbeit mit bestehenden Projekten im Gallus, wie dem SIKs, der Kriegkstraße oder dem Galluszentrum wird angestrebt. Die Ausgestaltung des Programms ist offen für neue Ideen und Interessierte, die sich engagieren wollen.
Winter fordert: „Wir appellieren an die Stadt, sich nicht erneut hinter einer polizeilichen ‚Lösung‘ zu verstecken!“
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