Zu: »Wieder Diskussion über das Klapperfeld«, FR-Regional vom 13. Januar
Die FDP ist simpel strukturiert: Alles was links von ihr ist, schadet ihrer Klientel beim Reicher werden. Nur so ist zu verstehen, dass die FDP so vehement gegen eine kleine Gruppe von engagierten Frankfurter Bürgern zu Felde zieht. Diese betreiben im ehemaligen Gestapo-Gefängnis Klapperfeld eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Gräuel der Naziherrschaft. Das möchte der FDP-Politiker Uwe Scholz ändern und das nach seinen Worten »immobilienwirtschaftliche Filetstück« könnte nach der Entmietung einem Investor zugeführt werden. Ihm zur Seite stellt sich jetzt auch die Frankfurter CDU-Fraktion. Deren sicherheitspolitischer Sprecher Schmitt wittert einen Skandal insofern, als die Frankfurter Bildungsdezernentin »städtisches Vermögen einfach so einer Initiative überlässt«. Der CDU-Stadtverordnete hat allerdings kein Problem damit, dass die Frankfurter Ex-OB Petra Roth (CDU) eine durch städtisches Vermögen teilfinanzierte Wohnung entstehen konnte. Sofern städtisches Vermögen CDU-Mitgliedern zugutekommt, wie auch der Ex-OB-Kandidatin Bernadette Weyland, deren Mann ebenfalls in der neuen Altstadt eine der begehrten hochsubventionierten Eigentumswohnungen bekam, ist das in Ordnung. Hier fordert er keine Transparenz.
Bevor die beiden Herren ihre Drohung wahrmachen und uns mit der Causa Klapperfeld im Wahlkampf belästigen, mein Vorschlag zu Güte: Bernadette Weyland und Petra Roth bekommen einen Mietvertrag fürs Klapperfeld und die Initiative »Faites votre jeu!« kann deren Wohnungen in der neuen Altstadt, die zuvor wieder in städtisches Eigentum überführt wurden, für kulturelle Veranstaltungen nutzen. Gut, die neuen Adressen könnten den hessischen Verfassungsschutz verwirren, aber seit den Morden in Kassel wundert uns eh nichts mehr.
Friedhilde Scholl, Frankfurt
in der Frankfurter Rundschau vom 20.02.2020