Am kommenden Samstag, den 5. August, lädt die Initiative »Faites votre jeu!« anlässlich ihres 15. Geburtstags Freund*innen, Unterstützer*innen und alle Interessierten zum Sommerfest ins ehemalige Polizeigefängnis ÂKlapperfeld ein. Sie nutzt das Gebäude mittlerweile seit über vierzehn Jahren als linkes Zentrum und hat dort zwei Dauerausstellungen zur Geschichte des Gefängnisses eingerichtet.
Das Sommerfest beginnt um 15 Uhr und bietet ein vielfältiges musikalisches Programm, Rundgänge durch das ÂGebäude und die ÂAusstellungen sowie Infostände verschiedener im Klapperfeld aktiver Initiativen. Kulinarisch können sich die Besucher*innen über leckeres vegetarisches und veganes Essen sowie gute Drinks freuen.
Maja Koster nimmt den 15. Geburtstag von »Faites votre jeu!« zum Anlass, auch auf die Entstehung der Initiative und die Besetzung des JUZ Bockenheim zurückzublicken: »Die Besetzung des JUZ Bockenheim war für uns 2008 die Antwort auf eine voranschreitend repressive Umstrukturierung des städtischen Raumes. Das Gebäude des alten JUZ war schon damals Sinnbild einer bis heute andauernden Politik, in der immer weniger Raum für unkommerzielle und selbstorganisierte Projekte zur ÂVerfügung steht, während auf der anderen Seite immer mehr Gebäude leerstehen und nicht genutzt werden.«
Matthias Schneider, auch aktiv bei »Faites votre jeu!«, ergänzt: »Die Entwicklungen der letzten 15 Jahre zeigen leider, dass die Gründe für die Besetzung noch genauso aktuell sind, wie am 2. August 2008: Explodierende Mietpreise, Wegfall von Sozialwohnungen sowie enorme Preissteigerungen bei Energie- und Lebensmitteln treiben die Umverteilung von Unten nach Oben voran. Flankiert werden diese Entwicklungen durch eine zunehmend repressiver werdende OrdnungsÂpolitik und offen antifeministische und rassistische Hetze in Politik und Medien. All dies verdrängt arme Menschen und gesellschaftlich marginalisierte Gruppen immer weiter aus dem städtischen Raum. Trotzdem wollen und werden wir den Kopf nicht in den Sand stecken. All das unterstreicht vielmehr die Notwendigkeit von Orten wie dem Klapperfeld, in denen Menschen sich organisieren und für eine Âemanzipatorische Politik und Gesellschaft streiten können!«
Maja Koster bezieht sich deshalb auch auf die aktuellen Auseinandersetzungen und Kämpfe um städtischen Raum: »Gerade in Anbetracht der sich Âzuspitzenden Verhältnisse freuen wir uns umso mehr, dass es im letzten Jahr wieder vermehrt Versuche gab, diesen Entwicklungen auch mit einer Praxis entgegenzutreten, die die herrschenden Eigentumsverhältnisse ganz offen in Frage stellt. Mit der erfolgreichen Besetzung der Günderrodestraße 5 im Gallus am 3. Dezember letzten Jahres, erkämpfte das Bündnis ›Freiräume statt Glaspaläste‹ einen Raum für Menschen, die sich sonst ein Wohnen in Frankfurt nicht mehr leisten können. Und auch wenn die Dondorf-Druckerei am 12. Juli nach knapp drei Wochen erstmal durch eine unverhältnismäßige, polizeiliche Räumung beendet wurde, machte diese Besetzung nicht nur auf eine beschissene Stadtentwicklung aufmerksam, sondern schuf für die Praxis von Hausbesetzungen ein Verständnis und eine Akzeptanz in Frankfurt, die weit über die linke Szene hinausgeht.«
Matthias Schneider ergänzt abschließend: »Wir sind uns sicher: In Sachen Dondorf-Druckerei ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und ganz bestimmt werden zukünftige Auseinandersetzungen um den städtischen Raum wieder vermehrt praktisch geführt werden. Auch deshalb möchten wir in diesem Jahr nicht nur das ehemalige PolizeiÂgefängnis als selbstorganisierten Raum für emanzipatorische Politik, Kultur und Geschichtsarbeit feiern, sondern all die Gruppen und ÂMenschen, die für eine ›Stadt für Alle‹ kämpfen.«
Wichtige Hinweise für Pressevertreter*innen
Weitere Informationen & Pressekontakt
Website der Initiative »Faites votre jeu!«: www.faitesvotrejeu.org
Website zur Geschichte des ehemaligen Polizeigefängnisses Klapperfeld: klapperfeld.de
Pressekontakt: 06934868994 | gro.u1732173645ejert1732173645ovset1732173645iaf@o1732173645fni1732173645
Bitte beachten:
Wenn Sie vor Ort über unser Sommerfest berichten wollen, freuen wir uns, wenn sie uns darüber im Vorfeld
telefonisch oder via E-Mail informieren. Wenn Sie kommen, geben Sie bitte am Eingang Bescheid. Gespräche mit Verantwortlichen von »Faites votre jeu!« können Sie zwischen 15 und 19 Uhr führen. Alle O-Töne und Fotos sind genehmigungspflichtig.
Anlagen:
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